IZEG-Technische Informationen - page 11

1.
Geltende Regelwerke
1.1
DIN1986-100 – Freispiegelentwässerung
IZEG
Informationszentrum Entwässerungstechnik Guss e.v.
1.1-5
Der Neubau oder die Erweiterungder öffent-
lichen Kanäle ist aus finanziellenGründen oft-
mals nichtmöglich. Viele Städte undGemein-
den verwehrendeshalbganz oder zumindest
teilweise die Einleitung von Regenwasser vom
Grundstück indie öffentliche Kanalisation.
Aufgrundder beschriebenen Problematik ge-
winnt dieAnwendungder dezentralen Regen-
wasserbewirtschaftung inder BRD immer
mehr an Bedeutung.
Regenspenden
Zur Ermittlungder erforderlichen Regenspen-
den sinddieWerte nach KOSTRA-DWD2000
zu verwenden. In TabelleA.1der DIN1986-
100befindet sich eineÜbersicht der Regen-
spenden für die gängigenGroßstädte in
Deutschland. Die angegebenen Regenspenden
dienen als Grundlage für die Bemessung von
Regenentwässerungsanlagen, Notentwässe-
rungen sowie zur Erstellung vonÜberlastungs-
undÜberflutungsnachweisen.
DieWerte für die Regenspenden imKOSTRA-
DWD2000 für Regenereignisse unter 15Mi-
nutenbis 5Minuten haben sich gegenüber
den früher gültigenWerten erheblich verrin-
gert.Man siehtmittlerweile die früheren Re-
genspenden imBereich unter 15Minuten als
unrealistisch hoch an, undhat das Berech-
nungsverfahren entsprechend angepasst.
Als Ergebnis zahlreicher Detailuntersuchungen
sinddie Regenspenden imBereichder Dauer-
stufen zwischen 15 und60Minutenpraktisch
unverändert geblieben.
Aus Sicherheitsgründen hat der Normenaus-
schuss bei der Überarbeitungder DIN1986-
100 festgelegt, dass die Jährlichkeit des
Berechnungsregens für die Entwässerung von
Dachflächenmindestens einmal in 5 Jahren
(T=5) betragenmuss. Diemaßgebende
Regendauer ist weiterhinmit
D=5Minuten zuberücksichtigen. Eine
Berechnungsregenspende r
5,5
ist jetzt für alle
Dachflächen, unabhängig vonder Dachnei-
gung und Konstruktion,maßgebend. Bisher
musste hier die Berechnungsregenspende r
5,2
berücksichtigt werden.
Veränderungen amBeispiel der Stadt Bonn:
Bonn: r
5,2
=266 l/(s * ha)=alt
Bonn: r
5,5
=299 l/(s * ha)=neu
Die Jährlichkeit des Berechnungsregens für
Grundstücksflächen (ausgenommenDachflä-
chen)muss für Niederschlagsflächen ohne
geplante Regenrückhaltungmindestens einmal
in 2 Jahren (T=2) betragen. Bei einer vorge-
schriebenen Regendauer vonD=5Minuten
muss für diese Flächen auchweiterhin eine
Berechnungsregenspende r
5,2
inAnsatz ge-
bracht werden.
Veränderungen amBeispiel der Stadt Bonn:
Bonn: r
5,2
=266 l/(s * ha)=alt
Bonn: r
5,2
=215 l/(s * ha)=neu
Abflusswirksame Flächen
AlswirksameDachfläche gilt inDeutschland
grundsätzlichdie imGrundriss projizierte
Dachfläche.
Bei größeren aufgehenden Fassadenmit
Windeinwirkung hat der Planer zuprüfen, ob
mit einemEinfluss auf den Regenwasserab-
fluss indie Entwässerungsanlage zu rechnen
ist.Wenndies der Fall ist,muss diewirksame
Fläche gemäßDIN12056-3berechnet wer-
den. Hierbei wirddieGesamtfläche der aufge-
henden Fassade zu 50%alswirksame Fläche
angerechnet.
Die abflusswirksameGrundstücksfläche ist aus
demAußenanlagenplan unter Berücksichti-
gungder Abflussbeiwerte zuberechnen.
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